Projektbeschreibung

Die Industriestadt Kapfenberg arbeitet daran klimaneutral zu werden. Ein Klimaneutralitätsfahrplanes (Kapfenberg_2_zeroCO2) sieht diesbezüglich auch die Optimierung der Fernwärmeversorgung vor, die aktuell hauptsächlich (ca. 84 %) auf Erdgas und lediglich zu einem kleinen Teil auf industrieller Abwärme basiert. Dabei ist das industrielle Abwärmepotenzial derart hoch, dass damit selbst eine geplante Verdreifachung der Fernwärmeabnahme bilanziell gedeckt werden kann.

Für eine 100 %-Einbindung der industriellen Abwärme muss diese saisonalen gespeichert werden, um die diskontinuierliche Abwärmeverfügbarkeit und jahreszeitlichen Schwankungen des Wärmeverbrauchs auszugleichen. Diesbezüglich bieten zahlreich in der Region vorhandene aufgelassene Bergwerksstollen die Möglichkeit zur Schaffung eines großen Wärmespeichers.

Eine aktuelle Studie im Auftrag der Europäischen Investitionsbank zeigt, dass der wirtschaftlichste Technologiemix in städtischen Wärmenetzen 4.0 die Kombination aus einer günstigen Wärmequelle (z. B. Abwärme) mit 85 % Jahresdeckungsgrad und einer Wärmepumpe ist. Dies könnte in Kapfenberg erreicht werden, indem industrielle Abwärme saisonal gespeichert und mit überschüssigem erneuerbarem Strom eine Wärmepumpe betrieben wird.

Damit kann die Abwärmeauskopplung maximiert sowie durch die P2H-Anwendung (Wärmepumpe) das Stromnetz durch Nutzung von Überschussstrom entlastet und ein Back-up System für den Fall von Abschaltungen der Industrie geschaffen werden.

Das Sondierungsprojekt Abwärme_4_Kapfenberg wird diesbezüglich einige Fragen beantworten, u.a.:

  • Wo und wie kann ein saisonaler Wärmespeicher errichtet werden?
  • Welche Investitions- und Betriebskosten sind zu erwarten?
  • Wie muss das bestehende Fernwärmesystem adaptiert werden?
  • Welche Auswirkungen ergeben sich auf die Stadtentwicklung und Raumplanung?

Projektziele:

  • Erarbeitung eines Systemkonzeptes hinsichtlich der Maximierung der Abwärmeauskopplung, einer saisonalen Speicherung sowie einer Back-up Lösung.
  • Technoökonomische Bewertung des Konzeptes.
  • Aktionsplan für eine schrittweise Umsetzung.

 

    Projektpartner

    • Ringhofer & Partner GmbH
    • Stadtwerke Kapfenberg GmbH